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Putzen kann jeder, reinigen muss gelernt sein

Reinigen – das können nur Profis. Adhurim Ahmetaj schult seine Teilnehmenden im GAV-Basis-Modul im Bereich Arbeitssicherheit, Fachwissen und Kommunikation und in den Spezialisierungsmodulen. Der Kursleiter vermittelt Wissen und Erfahrung und ist gleichzeitig Mentor, Coach und Motivator. Er ist überzeugt:  der GAV-Lehrgang treibt nicht nur persönliche Karrieren voran, sondern stärkt auch Unternehmen. «Wenn Arbeitgebende Teilnehmenden ermöglichen, ihr volles Potenzial zu entfalten, fachliches und praktisches Verständnis zu vertiefen, erhöhen sie die Kundenzufriedenheit und Effizienz am Arbeitsplatz signifikant», ist er überzeugt. Wir haben ihn zum Gespräch getroffen und wollten zunächst wissen, was ihn motiviert im GAV-Lehrgang zu unterrichten?

Adhurim Ahmetaj: Ich bin seit 20 Jahren in der Branche und sehe, wie wichtig es ist, das Potenzial in Menschen zu erkennen und zu fördern. Im GAV-Lehrgang kann ich mein Wissen und meine Erfahrungen teilen und andere unterstützen. Viele Teilnehmende sind anfänglich unsicher. Sie fragen sich, ob sie das schaffen? Ihnen empfehle ich: «Probiere es, du hast nichts zu verlieren». Ich betrachte mich nicht nur als Lehrer, sondern bin auch Motivator, besonders für alle, die am Beginn ihrer Karriere stehen oder beruflich aufsteigen wollen.

Was macht den GAV-Lehrgang so besonders?

Der GAV-Lehrgang ist eine «Plattform», die es ermöglicht, in neue Bereiche einzutauchen und sich sowohl fachlich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Wir fördern das vernetzte Denken: Die Teilnehmenden lernen, die Gründe hinter bestimmten Methoden und die Wichtigkeit ihres Handelns zu verstehen. Wir zeigen etwa auf, welche schwerwiegenden Folgen der Einsatz falsch dosierter Chemikalien oder eine schlecht gesicherte Leiter haben können. Die Mitarbeitenden verstehen, was das bedeutet – nicht nur für die eigene Gesundheit oder das Material, sondern auch für die Umwelt. Dieses Verständnis ist grundlegend für eine professionelle Arbeitsweise. Die Teilnehmenden können Verantwortung übernehmen, weil sie die Vorgänge besser verstehen.

Haben Sie eine positive Erfolgsgeschichte von einem Teilnehmenden?

Gerne, es gibt viele davon. Ein eindrucksvolles Beispiel ist ein Teilnehmer, der als Teilzeitkraft in einem Betrieb arbeitete und nebenbei die Familie managte. Er war interessiert und motiviert, aber er kannte die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten in der Branche nicht. Erst durch den GAV-Lehrgang erfuhr er von der Möglichkeit der Nachholbildung nach Artikel 32. Ich habe ihn ermutigt, sich das anzuschauen und jetzt steht er mitten in der Ausbildung. Es freut mich sehr, dass er diesen Weg geht. Diese und weitere Erfolgsgeschichten stellen mich auf. Der GAV-Lehrgang – und Weiterbildung ganz allgemein - ist in meinen Augen eine Wertschätzung an die Mitarbeitenden. Wir wissen ja alle, wie motivierend Anerkennung wirkt.

Im GAV-Lehrgang wird betont, dass der Anteil der Praxis sehr hoch ist. Wie läuft das konkret?

Das praktische Üben ist ein Kernstück des Lehrgangs. Wir gehen immer von der Theorie aus, damit wir ein fundiertes Verständnis für die Abläufe schaffen können. Mit dem ABC-Schema, Arbeitsvorbereitung, Bearbeitung und Controlling, verknüpfen wir das theoretische Wissen mit der Praxis. Dieses Vorgehen ist sehr wertvoll, so merken die Teilnehmenden gleich selbst, was es alles braucht und wie absolut zentral eine gute Vorbereitung im Alltag ist. Viele Teilnehmende verstehen danach ihre Arbeit viel besser. Wenn sie fragen, was passiert, wenn ich das, statt das verwende, dann weiss ich, sie haben die Lerninhalte verstanden. Diese überprüfen wir übrigens immer am Schluss eines Moduls.

Wie profitieren schlussendlich die Arbeitgebenden von Mitarbeitenden, die den GAV-Lehrgang besucht haben?

Ich würde sagen, enorm und auf allen Ebenen. Mitarbeitende sind nicht nur fachlich kompetenter, sondern auch motivierter und engagierter. Besser ausgebildet bedeutet nämlich, dass sie vielseitiger einsetzbar sind. Das ist auch mit Blick auf den Fachkräftemangel ein wichtiger Aspekt. Der GAV-Lehrgang erhöht durch das neue Erlernte das Selbstbewusstsein der Mitarbeitenden. Bei mir im Team höre ich nach der Ausbildung oft, dass sie sagen: Hör mal, ich brauche keinen Spezialreiniger mehr, ich kann das jetzt selber, organisiere mir nur noch das Spezial-Equipment.

Sie sind seit 20 Jahren in der Gebäudereinigung tätig. Haben Sie je überlegt, etwas anderes zu machen?

Ehrlich gesagt, ich wüsste nicht, welche andere Branche so vielfältig und spannend ist wie die Reinigungsbranche. Mir war es in den letzten 20 Jahren nie langweilig. Auch wenn wir nichts «produzieren», aber am Abend, nach getaner Arbeit, sehen wir, was wir gemacht haben. Das ist eine grosse Befriedigung. Wir Gebäudereinigerinnen und -reiniger sind Dienstleisterinnen und Dienstleister. Als Kursleiter will ich meine Reinigerinnen und Reiniger so weit bringen, dass sie dienstleistungsorientierte Reinigungsprofis werden. Wir vermitteln im GAV Lehrgang Fachwissen und Selbstbewusstsein, woran die Teilnehmenden wachsen und einen Berufsstolz für diese abwechslungsreiche Branche entwickeln. Wer diesen hat, der wechselt auch nicht mehr.

 

Adhurim Ahmetaj hat sich seit 2004 vom Gebäudereiniger EFZ zum Facility Service Direktor Region Aargau hochgearbeitet. Mit Stationen als Gruppenleiter, Objektmanager und Gebäudereinigungsfachmann, ergänzt durch die höhere Fachprüfung zum diplomierten Gebäudereiniger und Facility Service Manager, hat er viel Erfahrung, Know-how und Leidenschaft für die Branche. Er ist verheiratet, Vater von zwei Buben und arbeitet für die ISS.

 

Adhurim Ahmetaj