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Lernen heisst: ausprobieren, üben, anwenden

Weiterbildung verändert. Sie verbessert Abläufe, erhöht die Qualität und macht Menschen stolz auf ihre Arbeit.

Seit vielen Jahren führt Rosario Serratore bei der ZPK Reinigungsprofis durch Kurse. Er möchte, dass sie Wissen direkt im Alltag anwenden und dadurch neue Chancen nutzen. Im Gespräch erzählt er, wie er die Teilnehmenden motiviert, warum er Praxis vor Theorie stellt und wie Lernen Selbstvertrauen wachsen lässt. Wer lernt, verändert nicht nur den eigenen Alltag – sondern stärkt die ganze Branche.

Du bist seit Jahrzehnten in der Branche. Was hält dich dort? 

Rosario Serratore: Die Abwechslung. Kein Tag ist gleich wie der andere. Reinigung bedeutet weit mehr als «nur» Reinigen. Wir arbeiten mit Prozessen, Abläufen, Materialien, Chemie und Hygiene. Wir organisieren, prüfen und verbessern ständig. Wer sich darauf einlässt, entdeckt schnell, wie komplex und lebendig dieser Beruf ist. 

Unterschiedliche Menschen, ein gemeinsames Ziel 

Wer besucht deine Kurse? 

RS: Ganz unterschiedliche Menschen. Manche fangen gerade erst in der Reinigung an, andere bringen 20 Jahre Erfahrung mit. Einige kämpfen mit der Sprache, andere jonglieren mit mehreren. Manche haben wenig Schulbildung, andere ein enormes Praxiswissen. Diese Mischung macht die Kurse bunt – aber auch herausfordernd. Ich hole die Teilnehmenden dort ab, wo sie stehen.

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Rosario Serratore, Kursleiter bei der ZPK

Wie gehst du auf die Vielfalt ein? 

Rosario: Am Anfang lerne ich die Gruppe kennen. Das ist extrem wichtig für den Erfolg des Kurses. Mit kleinen Spielen sehe ich schnell: Wer ist zurückhaltend, wer weiss schon viel, wer braucht Unterstützung? Dann passe ich den Unterricht an. Ziel ist immer: Alle sollen zu 100 Prozent profitieren können. 

Welche Themen behandelst du? 

RS: Das kommt auf den Kurs an. Grundsätzlich gehen wir alles durch: Material richtig nutzen, Methoden anwenden, Hygiene, Arbeitssicherheit, Aufgaben organisieren und Kommunikation. Theorie gehört dazu – aber sie bleibt leer, wenn man sie nicht ausprobiert. Deshalb üben wir: eine Maschine einschalten, einen Ablauf trainieren, ein Material testen. Erst wenn die Teilnehmende etwas in der Hand haben, verstehen sie, wie es funktioniert. Und hier kann ich die unterschiedlichen Talente in der Gruppe einsetzen: Zum Beispiel profitiert ein Neuling von einer erfahrenen Reinigerin oder jemand Sprachgewandtes kann in der Landessprache ein Detail erklären.

Bewegung schafft Motivation 

Wie läuft ein typischer Kurstag ab? 

RS: Die Lernziele sind klar, den Weg dorthin baut aber die Gruppe mit. Still dasitzen und PowerPoint-Folien anschauen bringt nichts. Deshalb machen wir Lernspiele, diskutieren, arbeiten in Gruppen, schauen kurze Videos und probieren Materialien aus. So bleibt niemand passiv. Wenn die Leute aktiv werden, steigt die Energie sofort. 

Wie nimmst du die Stimmung in den Kursen wahr? 

RS: Am Anfang spüre ich viel Zurückhaltung. Viele sind unsicher: „Werde ich verstanden? Bestehe ich hier?“ Doch schon nach der ersten Stunde taut die Gruppe auf. Sie merken: Hier darf ich Fehler machen, hier darf ich ausprobieren. Aus dieser Sicherheit entsteht Neugierde und Lernlust. 

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Eine gute Lernatmosphäre ist der Schlüssel zum Lernerfolg

Was hilft dir, Vertrauen zu schaffen? 

RS: Sprache ist ein Türöffner. Ich spreche mehrere Sprachen und kann so Brücken schlagen. Ein paar Worte genügen, damit jemand sich gesehen fühlt. Dazu kommt Humor. Wenn man miteinander lacht, entsteht Verbindung. Vor allem aber gilt: Niemand stellt jemanden bloss. Fehler gehören zum Lernen – sonst bewegt sich nichts.  

Weiterbildung verändert den Blick auf den Beruf 

Gibt es Teilnehmende, die nicht freiwillig da sind? 

RS: Ja, das gibt es und oft merke ich das sehr schnell. Ich suche dann das direkte Gespräch. In einer Pause frage ich: „Was brauchst du, damit dieser Kurs für dich Sinn macht?“ Wer merkt, dass ich seine Situation ernst nehme, öffnet sich und bringt sich ein. Lernen funktioniert, wenn Menschen spüren: Ich werde gehört, ich darf mitgestalten. 

Und was verändert sich nach einem Kurs? 

RS: Sehr viel. Zu Beginn sagen manche noch: „Ich bin «nur» in der Reinigung.“ Am Ende höre ich ganz andere Sätze: „Ich habe etwas gelernt, das meinen Alltag leichter macht.“ Sie arbeiten sicherer, liefern bessere Qualität. Und plötzlich sehen sie ihre Arbeit mit anderen Augen, stehen mit geradem Rücken da und erzählen, was sie Neues können. Das ist für mich jedes Mal ein Highlight.

6 Tipps von Rosario Serratore

1.

Nimm deine Bildung selbst in die Hand – warte nicht auf deinen Arbeitgeber.

2.

Probiere das Gelernte sofort aus – dann bleibt es besser «hängen».

3.

Trau dich: Weiterbildung steht dir offen und eröffnet Chancen.

4.

Hole dir Unterstützung wenn du nicht weisst, welche Weiterbildung für dich die richtige ist. Arbeitgebende, Kollegen und das Weiterbildungsteam der ZPK Reinigung können helfen.

5.

Nutze die Lerndokumentation im Alltag aktiv. Nimm den Ordner mit an deinen Arbeitsplatz – dort findest du Bilder, Videos und QR-Codes.

6.

Teile deinen Lernerfolg mit deinem Team – so wächst der Stolz im Team.

Gibt es Rückmeldungen, die dich besonders bewegen? 

RS: Viele. Ein Teilnehmender sagte einmal: „Mein Chef hat sofort gemerkt, dass ich viel effizienter arbeite“ Wenn ich so etwas höre, spüre ich: Lernen wirkt. Nicht nur auf die einzelne Person, sondern auch auf das ganze Team und den Betrieb. Und manchmal passiert es, dass jemand richtig Feuer fängt und immer wieder an Kurse kommt. Da kann es dann auch passieren, dass sie innerhalb des Teams die Besten werden. Solche Momente zeigen, dass sich Weiterbildung lohnt – für alle. 

Was macht für dich guten Unterricht aus? 

RS: Für mich sind es fünf Dinge: 

  • Klarheit: Ich führe mit einem roten Faden und Struktur durchs Thema. 

  • Verständlichkeit: Glossare für die Fachbegriffe, Bilder die erklären und Videos helfen, alle mitzunehmen. 

  • Praxis: Theorie bildet den Rahmen, aber erst durch aktives Tun entsteht Wissen. 

  • Gemeinschaft: Lernen gelingt besser in einer positiven Atmosphäre. 

  • Bestätigung: Am Ende sollen die Menschen wissen: Meine Arbeit hat Wert. 

Berufsstolz gibt Energie 

Was treibt dich persönlich nach so vielen Jahren an? 

RS: Ganz klar: Ich bin stolz auf meinen Beruf und habe grosse Freude, Wissen weiterzugeben. Ich habe selbst jeden Schritt gemacht – vom ersten Einsatz als Reiniger bis zum Dozenten. Heute begleite ich andere und unterstütze sie, durch gute Weiterbildung ihre Chancen zu nutzen. Die Reinigungsbranche wächst – gut ausgebildete Reinigungsprofis sind gefragt. Darum lohnt es sich, in sich selber zu investieren und Weiterbildung zu machen.

Wer lernt, verändert nicht nur den eigenen Alltag – sondern stärkt die ganze Branche.

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